Reliquien - Phänomene, magische Zeichen oder Götzendienst?




Fortgang der wissenschaftlichen Forschung, Entwicklung, ist im Endeffekt eine ständige Flucht vor dem Staunen.
Der menschliche Verstand kann das Göttliche nicht erfassen. Aber die höchste Stufe der menschlichen Erkenntnis ist die Einsicht in die eigene Unwissenheit; Falls Gott die Welt geschaffen hat, war seine Hauptsorge nicht sie so zu machen , dass wir sie verstehen können.
Albert Einstein/Physiker 1879-1955


Zeitgeschichte
Die höchste Stufe der menschlichen Erkenntnis ist die Einsicht in die eigene Unwissenheit.
Ein beträchtlicher Teil der menschlichen Entwicklungsgeschichte steckt voller Geheimnisse und mythischer Erlebnisse in seiner Umwelt zur  unverstandener Logik des Verstehen mit allen Sinnen, die nicht unbedingt in die kühle Faktenwelt einer  forschenden Wissenschaft passen oder sich einordnen lässt.
Fakten-Analyse  zu Phänomen widersprechen oftmals der Darwin´schen Evolutionstheorie und widerlegen sie sogar manchmal; Sollte man aber Phänomene und ihren möglichen Einfluss auf unser Weltbild, Lebensraum oder Kultur deshalb einfach ignorieren?
Solange nichts behauptet wird, und die Quellen nachprüfbar sind, verdienen auch Phänomene unsere Aufmerksamkeit, selbst wenn Übersinnliches des nicht Verstehen  auf  Grenzen  des Sinn-Verständnisses stoßen;
Die mysteriösen Artefakte, seltsame Monumente und vor allen Dingen, unerklärliche Schriften erzeugen Fantasien zur  eventuellen Logik des Übersinnlichen, wenn eine Erklärbarkeit nicht gefunden wird zu realen Wirklichkeiten.
Über den meisten schweben die bohrenden Fragen:“Woher kommen sie? Was haben sie zu bedeuten“? Die schnelle, und logischerweise ablehnende Haltung, gegenüber dem fundierten Wahrheitsgrad ist alsbald gegeben, was den normalen Sinnen und der Vernunft nicht sofort zugänglich ist für den wissenschaftlich, orientierten Menschen.
Oft erheben sich rätselhafte Überlieferungen erst zur Wahrheit, wenn der richtige Augenblick, der Zeitpunkt gekommen ist oder die Technik entwickelt wurde, um Geheimnisse, das nicht Verstehende zu entschlüsseln.
Bis dahin müssen und bleiben sie selbstverständlicher Weise vorerst, vorrangige Reibungspunkte für Wissenschaft und Forschung die den wissenschaftlich, orientierten Menschen eine Priorität genießen zur Befriedigung seines Wissensdurstes als ein selbständiges, und vor allen Dingen als denkendes Wesen der aufgeklärten Neuzeit.
Viele derzeitiger Quanten-Physiker halten es nicht einmal für ausgeschlossen, dass der Mensch mehrfach sich in sogenannten, unzähligen Parallel-Welten befindet, was eine interessante Komponente, nicht unlogische Konsequenz haben könnte zur inhaltlichen Lehre einzelner Welt-Religionen.
Wenn sich der menschliche Geist in diesem Multi-Universum beliebig oft vervielfältigen lässt, schreibt der Autor Volker J. Becker in seinem Buch Gottes geheime Gedanken, müsse der Mensch dann unsterblich sein; Eine von einigen Welt-Religionen praktizierte Glaubens-Lehre der Re-Inkarnation. Verstorbene werden also beliebig oft Wiedergeboren in einem sich wiederholenden Zyklus der Unendlichkeit des ewigen Leben.
Entspricht das nicht den Vorstellungen von der Wiedergeburt, von der auch die großen Welt-Religionen überzeugt sind? Hinter dieser Vollkommenheit der unerklärlichen Schöpfung aus dem Nichts, dieses nicht Verstehend, musste einfach eine höhere Macht stehen.
Der Astronom Johannes Kepler war fest davon überzeugt. In eigener Logik zur Erkenntnis  war seine Schlussfolgerung:“Astronomie betreiben heißt, die Gedanken Gottes nachlesen“.

Viele Wissenschaftler glauben oder behaupten ohne deswegen Atheist zu sein, es gibt vermutlich keinen Schöpfer-Gott, dem ausgerechnet das Schicksal des Menschen eine besondere Herzensangelegenheit ist. Auch wenn die menschliche Kreatur sich nach biblischen Vorbild so wichtig nimmt, dass es glaubt, Gott belohne ihn für fromme Taten, aber eine gleichzeitige Bestrafung für Sünden, und höre ihn an wenn er bete.
Tatsache für forschende Wissenschaftler ist, dass die Erde nur ein minimal Körper im Universum darstellt im großen Multi-Universum, und es ist nicht ausgeschlossen, dass es im diesem Multi-Universum weitere solcher kosmischen Welten gibt. Dann wäre selbst das Universum nur ein Sandkorn irgendwo im großen Multi-Universum.
Wenn Gott seinen Fokus wirklich auf unsere kleine Welt irdische, vergängliche Welt richten würde, warum hat er sich die Mühe gemacht außer der Erde unzählige Galaxien und Schwarze-Löcher zu erschaffen?
Wo war Gott bevor er die Erde und den Menschen schuf?
Werner Heisenberg, der 1932 den Nobel-Preis für Quantenmechanik erhielt, umfasste seine Erkenntnis zur göttlichen Schöpfung in einem konkret Satz, der schon ein Lehrsatz der Philosophie sein könnte; “Der erste Trunk aus dem Becher der Naturwissenschaften macht atheistisch. Aber auf dem Boden des Bechers wartet Gott“.


Phänomene
Stift Heiligen-Kreuz / Wiener-Wald 09.September 2007
Seine Ansprache des Heiligen Vater Papst Benedikt XVI. beim Besuch der Zisterzienser-Bruderschaft beinhalten eine ausgesprochene Sehnsucht nach Gottes-Werk die der wissende Menschen auf der Suche seines Herzenswunsch zur Erfüllung seiner eigenen Vorstellungen zur Lichtgestalt der Ewigkeiten. Die Suche nach der letzten Erfüllung.

...)jeder Mensch trägt im innersten seines Herzens die Sehnsucht nach der letzten Erfüllung, nach dem höchsten Glück; Also letztlich nach Gott sei es bewusst oder unbewusst.
Gott der Schöpfer hat uns Menschen nicht in einer beängstigende Finsternis gesetzt wo wir verzweifelt den letzten Sinn-Grund suchen und ertasten müssten.
Gott hat uns nicht in einer sinnlosen Wüste des Nichts gesetzt, wo letztens nur der Tod auf uns wartet. Nein, Gott hat unsere Dunkelheit durch sein Licht hell gemacht, durch seinen Sohn Jesus Christus.
In ihm ist Gott mit seiner ganzen Fülle in unsere Welt eingebrochen; In ihm hat alle Wahrheit nach der wir uns sehnen, ihren Ursprung und Gipfelpunkt. Unser Licht, unsere Wahrheit, unser Ziel, unsere Erfüllung, unser Leben. All das ist nicht eine religiöse Lehre, sondern eine Person.
Noch vielmehr als wir Gott je suchen und ersehnen können, sind wir schon zuvor von ihm gesucht und ersehnt, ja gefunden und erlöst.

Guadalupe/Mexiko
Die Überlieferung durch die aztekische Schrift des Nican Mopohua aus dem 16.Jahrhundert berichtet von einem unglaublichen Ereignis, das sich im Dezember 1531 in Mexiko zugetragen hat, als der Azteke-Juan Diego aus Tolpetlac- am Hügel Tepeyec vorbei kam der heute die Wallfahrtsstätte Guadelupe ist.
Von der Kuppe her hörte er Musik und Gesang. Als dieses verstummt war, erklomm er den Hügel und sah sich einer bildschönen, weiblichen Gestalt gegenüber.Diese offenbarte sich ihm als die Heilige Maria, und bat Juan Diego beim Bischof P. Juan Zumaraga (1468-1548) den Bau einer Kirche zu bewirken. Juan Diego kam diesen Wunsch nach und wurde vorstellig.
Jedoch der Bischof war voller misstrauen, und lehnte diese ihm vorgetragene Bitte ab, auch nach einer weiteren Erscheinung der Heiligen Maria und einem weiteren Treffen.
Der Legende nach wollte Bischof P. Juan Zumaraga einen Beweis, dass Juan Diego von der Königin des Himmels persönlich zu ihm gesandt wurde.
Und so zeigte sich die Heilige Maria Juan Diego ein drittes Mal und sagte ihm, dass er am nächsten Tag den Beweis bekommen würde.
Man sollte Wissen, dass es im Dezember in Mexiko auch sehr kalt sein kann, so das es schon unwahrscheinlich ist mit Blumenblüte im Winter und es wuchsen auf den Hügeln bestenfalls nur ein paar Kräuterarten.
Doch an dem Tag, an dem Juan Diego seinen Beweis erhalten sollte, standen dort plötzlich die herrlichsten Blumen die die Madonna in seinen Umhang, die sogenannte -Tilma- legte.
Als Juan Diego dem Bischof seinen dritten Besuch abstattete, geschah das dritte Wunder.
Die atztekische Schrift des Nican Mopohua berichtet:“...)und er breitete seine weiße Tilma aus in die hinein die Heilige Maria ihre Blumen hinein gelegt hatte; Und sobald die verschiedenen, kostbaren Blumen zu Boden fielen, geschah das Wunder. In der Tilma erschien plötzlich das geliebte Bild der Vollkommenen, der Heiligen Jungfrau Maria.
Als Bischof P. Juan Zumaraga, und viele andere dieses Wunder sahen, knieten sie nieser und bewunderten all dieses sehr.
Durch Papst Johannes Paul II. ist Juan Diego im Jahr 2002 Heilig gesprochen worden.


Analog
Das 55 mal 143 Zentimeter große Bildnis auf der Tilma existiert noch heute;
Allein das ist ein Wunder, denn eigentlich hält der Kaktus-Faserstoff des Umhangs kaum länger als 20 Jahre. Doch bis heute sind am ihm keinerlei Spuren der Abnutzung irgendeiner Art zu erkennen.
Jahrhundertelang haben fromme Menschen den Stoff, der offen in der Kapelle ausgestellt war, geküsst und mit den Händen berührt; Sie haben in unmittelbarer Nähe viel Weihrauch und zahllose Kerzen abgebrannt. Das Tuch blieb unversehrt.
1936 wurde dem Bio-Chemiker Richard Kuhn (1900-1967, dem späteren Nobel-Preisträger für Chemie, eine gelbe und eine rote Faser des Stoffes zur Analyse vorgelegt, mit einem  verblüffenden Ergebnis der Unversehrtheit. Aber das Verblüffende an sich war die Feststellung, in den Proben waren keinerlei Spuren irgendwelcher Farbstoffe nachzuweisen. Es lassen sich auch keinerlei Pinsel-Spuren erkennen. Eine Täuschung für ein gemaltes Gemälde der Heiligen Maria kann es sich nicht handeln oder sein.
Bei einer weiteren Überprüfung, und zum selben Ergebnis kam der Physiker Francisco Rivera, der das Material 1954 und 1966 untersuchte.
Den Endgültigen Nachweis dafür das kein Schwindel oder Betrug vorliegt, erbrachten im Jahr 1979 der Bio-Chemiker Philip Callaham und sein Kollege Jody Smith. Anhand von Infrarotuntersuchungen haben sie nachgewiesen, dass das Bild keine Untermalung oder Grundierung besitzt. Auch zu ihrer Verblüffung kamen sie zur Feststellung: “Zwischen den einzelnen Fasern fanden sie nichts. Weder Farbe, noch sonst irgendwelche Materialien“.
Ein Phänomen des Unglaublichen.
Ein unglaubliches Ereignis spielte sich sich aber zusätzlich zum Bildnis auf der Tilma des Juan Diego im Jahr 1929 ab. Der mexikanische Fotograf Alfonso Gonzales meinte etwas Verblüffendes entdeckt zuhaben. In den Augen sei ein menschliches Gesicht zu erkennen.


Am 29.Mai 1951 griff der Grafiker Carlos Salinas den Hinweis von Alfonso Gozales auf und stellte eigene Untersuchungen an, mit Ergebnissen zu neuen Rätseln. Tatsächlich war in der rechten Pupille das Abbild eines Gesichts von einem Mann mit Bart zu erkennen, das dem Konterfei Juan Diegos identisch gleich kam in seiner Ähnlichkeit.
Nach einem Untersuchungsbericht an den Erzbischof von Mexiko City Luis Martinez, berief dieser eine Sonder-Kommission zur Abklärung auf die Richtigkeit dieser Angaben von Carlos Salinas ein.
Am 11.Dezember 1955 bestätigten diese das Vorhandensein eines menschlichen Gesicht im rechten Auge; Dabei müsse es sich wohl um das Konterfei von Juan Diegos handeln, so der Bericht. Ein halbes Jahr später, verifizierten die Augenärzte Javier Terroelle, Beno und Rafael Torifa Lavoignet diese von Ihnen erforschten Ergebnissen nicht nur, sondern fügten auch noch eine wichtige Information hinzu;
Die Figuren in den Augen entsprechen genau den Spiegelungen, die auch am echten menschlichen Auge beobachtet werden. Die endgültige Bestätigung durch den Augenarzt Jorge Padilla fand 1986 nach langen Untersuchungen statt.
Die Ereignisse von Guadalupe wurden vom Vatikan als nicht Erklärbar, also als ein Wunder eingestuft. Alle Untersuchungen des Bildes weisen darauf hin, dass es sich dabei tatsächlich um ein Phänomen des Unerklärlichen handelt.
In der Krypta, die Beerdigungsstätte der Päpste, befindet sich eine zu Ehren der Heiligen Jungfrau von Guadalupe eine Kapelle mit ihrem Bildnis als Beweis für einen hohen Stellenwert, den das Wundertuch für die katholische Kirche hat.

In vielen Gotteshäusern auf allen Erdteilen in der Welt gibt es mittlerweile über Jahrhunderte deklarierte, ausgewiesene Heiligen-Reliquien, die eine Flut von Pilgerströmen auslösen, deren Gegner dieser Art der Verehrung als einen Aufwand  der  Götzenverehrung anprangern. Vielerorts wird im Protestantismus die Reliquien-Verehrung seit der Zeit Martin Luthers in vielen Kirch-Gemeinen  abgelehnt.
Am 26. Januar 1546 hielt Martin Luther in der Frauen-Kirche zu Halle seine berühmte Predigt gegen den sogenannten Reliquien-Kram des Erzbischofs Albrecht.
Aus den meisten protestantischen Kirchen verschwanden im 16. Jahrhundert der sogenannte päpstliche Unrat, und begründet somit die oftmalige  Einfachheit, schmuckloser Kirchenausstattung.
Insbesondere die  Reformatoren Calvin und Zwingli wurden Reliquien  entweder vernichtet, zerstört oder wurden öffentlich durch Feuer vernichtet. Heiligen-Verehrung und die Prozessionen wurden abgeschafft.Viele der derzeitigen evangelischen Christenheit sehen die Heiligen-Reliquien-Verehrung als nicht biblisch an; Also unchristlich wenn nicht sogar als Götzendienste dargestellt oder zelebriert, wobei sich insbesondere die Adventisten und die Zeugen Jehovas besonders hervor tun in ihrer Ablehnung zur katholischen Kirchenausstattung und Riten.
Die Freikirche der Sieben-Tage-Adventisten, auch abgekürzt -STA-, ist eine protestantische Freikirche. Die im 19.Jahrhundert in den USA gegründet wurde und weltweit als adventistische Religion-Gemeinschaft (Glieder) agiert. 1874 kamen die ersten Prediger aus den USA nach Europa.
Ihre Mitgliederzahlen werden offiziell auf geschätzte 16,6 Millionen getaufte Glieder geschätzt. Insgesamt mit nicht getauften Kindern/Jugendliche zusammen, sind es ca. 25 Millionen Gläubige, die die adventistischen Gottesdienste regelmäßig besuchen zum Vergleich zu den 71 Millionen Lutheraner (einschließlich gemeldete,getaufter Kinder). Wesentliches Merkmal der Adventisten zu anderen Christ-Religionen ist ihre Glaubens-Lehre an eine baldige Wiederkehr von Jesus Christus und den siebten Tag nach der biblischen Zählung, den Samstag, also Sabbat, für Heilig halten. Die meisten Lehren der Christenheit halten den Sonntag in der kirchlichen Zählung für den ersten Wochentag;
Den Tag der Auferstehung.


Im Christentum des Katholizismus und der Orthodoxie ist die Reliquien-Verehrung eine der ältesten Form der Heiligenverehrung, und wird schon im mittleren 2.Jahrhundert praktiziert.
Bereits im Früh-Christentum begann sich die besondere Verehrung der Märtyrer zu entwickeln. Der Brauch über den Gräbern großer Heiliger eine Kirche zu errichten,wie es uns die Errichtung der Peters-Kirche in Rom auftut, wird heute immer noch durchgeführt und praktiziert. Einlassungen kleiner Reliquien in die Altäre katholischer Kirchenausstattung, oder in den Mauerwerken orthodoxer Kirchenausstattungen sind nicht selten mit Ikonen,Statuen oder anderen Heiligen-Bilder gerade zu Überhäuft.
Wobei  die Ganz-Körper-Reliquie eine besondere Form ist, und für jedermann öffentlich zugänglich gemacht wird zur Ansicht oder zum Anbetens des Seligen. Eine dieser besonderen Reliquien-Anbetung ist der Selige Papst Johannes XXIII.
Die Ganzkörper-Reliquie des Seligen Papstes Johannes XXIII. wird in einem Seitenaltar des Peters-Dom in Rom zu bestimmten Tagen für Fromme, oder auch nur neugierigen Touristen aus aller Welt, mit allem Pomp nach Pharao-Art, mumifiziert in einem Glas-Sarkophag aufbewahrt und dargeboten für die Neugierigen oder in sich gekehrte Gläubige.
Diese anmaßende kultische Zweckentfremdung von Leichenteilen oder einer ganz erhaltenen, konservierten Leiche zu einer gelebten, praktizierenden Frömmigkeit der besonderen Art, wird von Gegnern der katholischen Kirche als heidnisch Angesehen und nicht akzeptiert und schon in der heidnischen Antike nicht erwünscht war.
Diese besondere Form der Verehrung als Ganzkörper-Reliquie ist somit ein bemerkenswerter Vorgang, da diese Art der Körperteile-Verehrung als unrein galt aus Achtung vor dem toten Körper oder Gebeine-Teile.

Unter Christen verlangt die Pietät grundsätzlich die Achtung auch vor dem toten Körper.
Umso mehr wird bei Christen aus religiöser Gesinnung heraus den sterblichen Überresten jener Menschen Ehrfurcht erwiesen, die zu Gott gegangen sind.
Reliquien dürfen aber nicht auf magische Weise verstanden werden, so dass ihr bloßer Besitz das Heil garantiere, oder sich mit ihnen bestimmte Wirkung, gar Wunder erzielen ließen, zum Heil einzelner oder viele mit Einbezogene in das gesamte Konzept einer Utopie. Vielmehr ist es im katholischen, und auch orthodoxen Verständnis eine oder die Fürbitte vieler Heiligen bei Gott, wo die Reliquie eine bestimmte Hilfe zugeschrieben wird.
Wesentlich aber ist, die Reliquie steht nur als Stellvertreter für den Heiligen dar als sogenannter Fürbitter. Abbilder, Gebeine-Teile wurden automatisch so zu Fetischen der besonderen Art. Die  käufliche Fürbitte und Anbetung.
Obwohl bereits eine im 3.Jahrhundert (26.Februar 386) datierte Regelung im >Codex Theodosiannus< den Verkauf von Märtyrer-Gebeinen untersagte, wurden Reliquien in den darauf folgenden Jahrhunderten immer wieder gehandelt nach den gleichen Prinzipien der wundersamen Hilfe die von ihnen angeblich ausgehen sollte.
Auch im Jahr 1215 vom 4. Laterankonzil ins kanonische Recht eingebrachter Passus, alt ehrwürdige Stücke weder aus ihren Behältnissen zu nehmen, noch sie zum Verkauf zu stellen, konnte dieser Erlass vom Grundprinzip des profitablen Handels den Reliquien-Verkauf nicht unterbinden oder einschränken, um die sogenannten erhoffenden Wunderwirkungen mit profitablen Geschäftsgewinnen abzuschließen, oder durch zusätzliche Verehrungen, Fürbitten eine Wunderwirkung fast zu erzwingen, herbei zu schwören durch eine falsch verstandene Gläubigkeit zu irdischen Kultgegenständen.
Eine Anbetung der Mystik zur Wunderkraft des nicht Erklärbaren auf allen Ebenen. Viele Wunder werden den Reliquien während des gesamten Mittelalters zugesprochen, und deren Wunderkräfte über Jahrhunderte gepflegte Traditionen der Wallfahrt zu bestimmten Orten erhalten, in der Hoffnung auf neuerliche Wunder.
Auf ein Phänomen warten, mit magischen Zeichen oder ritueller Götzendienste so ihre Kritiker. Sind wir deshalb Atheisten bei diesen Aktivitäten? Im Frevel zu einer göttlichen Schöpfung?


Papst Johannes Paul II. hat in seiner Amtszeit (Pontifikat 16.Oktober 1978 bis 2.April 2006), 1338 Seligsprechungen, und insgesamt 482 Heiligsprechungen vorgenommen.
Eine ungewöhnlich hohe Anzahl in der römisch-katholischen Kirchengeschichte seit ihrer Entstehung. Die Anzahl aller von seinen Vorgängern in den letzten 400 Jahren als Heilig gesprochene Personen ist etwa nur halb so hoch.
Die erste Heilige des neuen Jahrtausend war die polnische Nonne Maria Faustina Kowalska die Papst Johannes Paul II. als Apostelin der Barmherzigkeit Gottes bezeichnete und Heilig sprach. Anlässlich der Heiligsprechung am Weißen Sonntag des Heiligen Jahres 2000 erklärte Papst Johannes Paul II. den  Weißen Sonntag zum Sonntag der Göttlichen Barmherzigkeit.
Papst Johannes Paul II. (Karol Wojtyla bürgerlicher Name) suchte stärker als alle seine Vorgänger die Öffentlichkeit und nutzte dazu die modernen Massen-Medien, mehr  oder auch intensiver in allen Bereichen seiner charismatischen Erscheinung bei öffentlichen Auftritten. Auslandsreisen, insgesamt 104 in 127 Ländern, brachten ihn nicht nur den Beinamen - eiliger Vater – ein; Ein Medien-Papst zum Anfassen der sich unter jubelnde Menschen-Massen begab wie einst Jesu.
Papst Johannes Paul II. war auch der Mystiker für die Medienwelt. Seine Auftritte waren immer begleitet von einer charismatischer Art, die ihn in einer  Aura der Mystiker als einzigartige Persönlichkeit erscheinen ließ,, mit einer tiefen, gläubigen Beziehung zur Gottesmutter Maria. In seinem Papst-Wappen steht deutlich sichtbar das große >M< für Maria der Gottes-Mutter Jesu.
Gerade diese Volksnähe brachten ihn immer wieder in gefährliche Situationen für gezielte Aktionen, geplante Attentate auf seine Person durch anders gelagerten, fanatische Religionsrichtungen.
Am 13. Mai 1981 verübte der türkische Rechtsextremist Mehmet Ali Agca auf dem Peters-Platz in Rom ein Attentat auf Papst Johannes Paul II. durch mehrere (drei) gezielte Schüsse mit schwerwiegenden Spätfolgen.
Mit erheblichen Einschränkungen für seine dynamischen Aktivitäten, mussten er sich weitere Nachfolge-Operationen unterziehen, von denen Papst Johannes Paul II. sich nie richtig erholte. Sein körperlicher Verfall war für die gesamte Welt mit zunehmender Amtszeit bei öffentlich Auftritten oftmals ein trauriger Anblick in seiner Ausstrahlung als Mystiker der in sich gekehrt, und mit seiner meditativen Haltung seine Verehrung vor Gottes-Schöpfung besonderen Eindrücken unterlag. Das Attentat auf seine Person war auch gleichzeitig der Tag, an dem sich in dem portugiesischen >Fátima< 1917 die erste Marien-Erscheinung ereignet hatte; Die Fügung des Himmels durch die Gottes-Mutter, schrieb Papst Johannes Paul II. seine Rettung zu, und bedankte sich mit einer Wallfahrt zum portugiesischen Wallfahrtsort mit einem besonderen Anliegen seiner Verehrung.
Dabei brachte er das Geschoss, das ihm aus dem Unterleib entfernt worden und inzwischen Vergoldet in eine kleine Krone gefasst war, der Madonna Fátima als Geschenk dar. Die Madonna trägt bis heute diese Krone mit der Kugel des Attentäters auf ihrem Kopf als eine Reliquien-Verehrung der besonderen Art, die viele Christen zusätzlich zu diesem Wallfahrt-Ort hinzieht, um nicht nur zu Beten in Andacht, ebenso die flehende Sehnsucht auf ein Wunder; Die Erwartung auf ein Wunder in allen Lebensbereichen.
Am 12.Mai 1982 während der Pilger-Reise des Papstes in Portugal zum Dank, dass er da Attentat überlebt hatte, versuchte der ultrakonservative katholische Priester Joan Fernandez Krohn, ein Anhänger des französischen Bischofs Marcel Lefebvre, mit einem Bajonett ein weiteres Attentat auf Papst Johannes Paul II. zu verüben; Der besonderen Aufmerksamkeit seiner Leibwächter konnte Priester J. Fernandez Krohn jedoch von seiner Absicht abgehalten,und überwältigt werden.
 

Anmerkung
Sein extrem Verhalten begründetet Priester J. Fernandez Krohn, sei zur  Rettung der katholischen Kirche gewesen vor den Beschlüssen des Zweiten  vatikanischen Konzils durch Papst Johannes Paul II. die gravierende, einschneidende Veränderungen zur Erneuerung der katholischen Kirche beinhalten, die schon im Ersten Konzil durch Papst Johannes XXIII. festgelegt wurden.
Ein gewichtiger Schwerpunkt ist und bleibt dabei die Unfehlbarkeit des Papstes und die Humanae vitae, sprich jegliche Empfängnisverhütung. Der Dialog-Prozess mit dem Ziel die Öffnung und die Eintracht der katholischen Kirche gegenüber anderen christlichen Kirchen und nicht christlichen Religionen. Der absolute Kontakt/Dialog mit einer modernen Kirche zur modernen Welt.
Sowie eine gravierende Veränderung der teilweise, mit mittelalterlichen Dogmen ausgestattete katholischen Kirche, die nicht unbedingt in einem Konzept starrer sich nicht bewegender Kirchen- Patriarchen im Denkschema zur  Verkündigung der Christenlehre passten, und eine maßgebliche Umgestaltung der römischen Kurie unter  Einflussnahme einer Bischofssynode verbunden mit einem Beratungsgremium zur funktionalen Neugestalten der Römisch-Katholischen Kirche.
Der kritische Katholik Hans Küng beschreibt das Zweite vatikanische Konzil in seiner ihm eigenen Art und Ausdrucksweise: “Seit dem Vatikanum ist das Zeitalter der das Mittelalter  restaurierenden Gegenreformation, der Defensive, Polemik und der Eroberung für die katholische Kirche abgelaufen.
Ein neues Zeitalter hat für sie begonnen; Ein Zeitalter der konstruktiven Erneuerung auf allen Gebieten des kirchlichen Lebens, der verständigen Begegnung und Zusammenarbeit mit der übrigen Christenheit, den Juden und den anderen Religionen, mit der modernen Welt überhaupt“.


 


Zusammengefasst u. bearbeitet:

Heinz-Dieter Pawelzik

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